Der jüngste Hack bei Coinbase sorgt für große Aufregung in der Welt der Kryptowährungen. Nicht nur wegen des finanziellen Schadens, sondern vor allem wegen der Gefährdung der persönlichen Sicherheit der Nutzer. TechCrunch-Gründer Michael Arrington übt scharfe Kritik an der Börse und warnt vor tödlichen Konsequenzen.
Privatdaten von Nutzern öffentlich zugänglich
Laut Arrington enthielt das Datenleck unter anderem Wohnadressen und Kontoinformationen von Kunden – darunter wohlhabende Investoren. „Das wird Menschenleben kosten – wahrscheinlich ist es schon passiert“, sagt er. Das menschliche Leid sei seiner Meinung nach weit größer als die geschätzten 400 Millionen US-Dollar, die Coinbase möglicherweise an die Opfer des Hacks auszahlen muss.
Arrington ist seit Jahren Investor bei Coinbase, distanziert sich nun aber öffentlich. Seine Kritik ist vernichtend: Coinbase habe sich aus Kostengründen für eine billige Kundenservice-Lösung entschieden – mit fatalen Folgen. „Auf solch grobe Fahrlässigkeit von Führungskräften sollte Gefängnisstrafe stehen“, erklärt er auf X. Der Vorfall passt zu den wachsenden Bedenken rund um Krypto-Betrug und Sicherheitslücken.
Coinbase-CEO attackiert Regulierungen
Coinbase-CEO Brian Armstrong äußert sich mit einer völlig anderen Sichtweise. Seiner Meinung nach gehen die rechtlichen Folgen solcher Vorfälle zu weit. Er warnt davor, dass persönliche Haftung für Führungskräfte abschreckend wirken und dazu führen könnte, dass Top-Talente der Tech- und Kryptobranche fernbleiben.
Deshalb fordert Armstrong eine Überarbeitung der bestehenden Finanzaufsichtsgesetze. Insbesondere die BSA/AML-Vorschriften (zur Bekämpfung von Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung) stünden laut ihm im Widerspruch zum vierten Verfassungszusatz der Vereinigten Staaten, der Bürger vor unangemessenen Durchsuchungen und Beschlagnahmungen schützt.
Diese Reaktion von Armstrong entfacht erneut eine Debatte: Sollte die Gesetzgebung gelockert werden, um Unternehmen zu schützen – oder verschärft, um Nutzer besser zu schützen? Die Kontroverse verstärkt die Diskussion rund um Sicherheit und Regulierung bei Kryptobörsen.
Fest steht: Das Vertrauen in Coinbase hat einen deutlichen Dämpfer erlitten. Und mit der wachsenden Bedeutung von Kryptowährungen im Finanzsystem werden Vorfälle wie dieser zunehmend gesellschaftlichen und juristischen Druck erzeugen. Auch andere kryptowährungsbezogene Aktien reagieren unterschiedlich auf die Nachrichten.