Brasilien schlägt in der Welt der digitalen Vermögenswerte eine neue Richtung ein. Während das Land die Ausgabe seiner ersten Staatsanleihen in chinesischen Yuan erwägt, verschärft die Zentralbank deutlich die Vorschriften für Stablecoin-Transaktionen. Diese doppelte Maßnahme zeigt, dass Brasilien sich weniger abhängig von westlichen Finanzsystemen machen und gleichzeitig die Kontrolle über digitale Zahlungen innerhalb der eigenen Landesgrenzen behalten will.
Stablecoin ist erhältlich bei Bitvavo und Bybit.
Brasilianische Regierung erwägt chinesische Panda-Anleihen
Die brasilianische Regierung prüft derzeit die Möglichkeit, sogenannte Panda Bonds zu emittieren – Staatsanleihen, die in chinesischen Yuan denominiert sind und auf dem inländischen Markt Chinas verkauft werden. Dieser Schritt ist Teil einer breiteren Strategie, mit der Brasilien seine finanziellen Beziehungen über die traditionellen westlichen Partner hinaus ausbauen will.
Panda Bonds ermöglichen es ausländischen Regierungen und Unternehmen, Kapital in China zu beschaffen – ohne sich um Wechselkursrisiken sorgen zu müssen. Insider berichten, dass sich die Pläne noch in der Prüfungsphase befinden. Eine endgültige Entscheidung wurde daher noch nicht getroffen.
Strenge Vorschriften für Stablecoins in Vorbereitung
Gleichzeitig arbeitet die Zentralbank von Brasilien an einem neuen regulatorischen Rahmen für Stablecoins. Der aktuelle Vorschlag sieht unter anderem ein Verbot vor, Stablecoins an Wallets zu senden, die von nicht-brasilianischen Parteien verwaltet werden.
Damit will die Zentralbank eine stärkere Kontrolle über den digitalen Zahlungsverkehr innerhalb des Landes gewinnen.
Gouverneur Roberto Campos Neto erklärte, dass Stablecoins in Brasilien zunehmend für Zahlungen genutzt werden – und nicht mehr nur zu spekulativen Zwecken. Im Jahr 2023 wurden Kryptowährungen im Wert von 7,4 Milliarden US-Dollar importiert – ein Anstieg von 45 % im Vergleich zum Vorjahr.
Diese zunehmende Nutzung von digitalen Währungen ist für die Zentralbank ein klarer Anlass, die Aufsicht zu verstärken. Angesichts ähnlicher Entwicklungen in anderen Ländern sieht Brasilien die Notwendigkeit, diesen Trend aufzugreifen.
Größte Bank des Landes arbeitet an eigener Stablecoin
Das Interesse an Stablecoins beschränkt sich nicht nur auf die Regierung. Itaú Unibanco, die größte Bank Brasiliens, prüft die Einführung einer eigenen Stablecoin. Diese Überlegungen gründen sich auf das wachsende Vertrauen in die Blockchain-Technologie, insbesondere im Hinblick auf die direkte und verlässliche Abwicklung von Transaktionen.
Laut Guto Antunes, Leiter für digitale Vermögenswerte bei Itaú, können Banken die Vorteile der Blockchain-Technologie nicht länger ignorieren. Man beobachte daher auch aufmerksam die Entwicklungen in den USA, wo der Fokus zunehmend auf privaten Stablecoins statt auf einem digitalen Dollar liegt.