Der Bitcoin-Miner Riot Platforms hat im April erstmals seit fünfzehn Monaten wieder einen Teil seines BTC-Bestands verkauft. Insgesamt wurden 475 Bitcoin veräußert, davon 463 im April gemint und 12 aus den Reserven des Unternehmens entnommen. Der Verkauf brachte schätzungsweise 38,8 Millionen US-Dollar ein.
Strategiewechsel für weiteres Wachstum
Dieser Schritt markiert eine bemerkenswerte Abkehr von der bisherigen Strategie von Riot, das jahrelang für seine 100 %-Hodl-Politik bekannt war. Laut CEO Jason Les dient der Verkauf dazu, weiteres Wachstum zu finanzieren und Betriebskosten zu decken – ohne neue Aktien auszugeben. Damit soll eine Verwässerung der Anteile vermieden werden. Kürzlich sicherte sich Riot außerdem eine Kreditlinie in Höhe von 100 Millionen US-Dollar bei Coinbase, besichert durch Bitcoin.
Riot ist nicht das einzige Unternehmen, das seine Strategie ändert. CleanSpark kündigte im vergangenen Monat an, künftig seine monatliche Produktion ebenfalls zu verkaufen. Marathon Digital Holdings hingegen hält weiterhin an einer 100 %-Hodl-Strategie fest. Das Unternehmen produzierte im April 705 BTC, verkaufte jedoch keinen davon.
Zusätzliche Transaktionen sorgen für Spekulationen
Neben dem gemeldeten Verkauf wurden weitere BTC im Wert von 6,7 Millionen US-Dollar an NYDIG übertragen. Laut Arkham Intelligence handelte es sich exakt um 475 BTC – ein Hinweis auf zusätzliche Verkaufsaktivitäten. Diese zusätzlichen Bewegungen schüren Spekulationen, dass Riot im Mai weitere Verkäufe plant.
Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung hält Riot noch 19.211 BTC in seiner Bilanz – ein beträchtlicher Bestand im Vergleich zu anderen börsennotierten Minern. Die jüngsten Marktentwicklungen nach dem Halving erschweren es Minern zunehmend, ohne solche strategischen Maßnahmen profitabel zu bleiben.
Der Verkauf ist besonders relevant vor dem Hintergrund der aktuellen Diskussion, wie börsennotierte Miner mit ihren Reserven umgehen – insbesondere in einer Phase hoher Volatilität auf dem Kryptomarkt, in der Liquidität und Flexibilität mehr denn je gefragt sind.