Europa geht mit neuen Vorschriften, die ab Juli 2027 in Kraft treten, hart gegen Anonymität im Bereich der Kryptowährungen vor. Anonyme Wallets gehören dann der Vergangenheit an, und Privacycoins wie Monero, Zcash und Dash dürfen von Plattformen, die in der EU aktiv sind, nicht mehr angeboten werden. Darüber hinaus ist bei jeder Krypto-Transaktion über 1.000 € eine verpflichtende Identitätsverifizierung erforderlich.
Kryptowährungen sind erhältlich bei Bitvavo und Bybit.
Privacycoins verschwinden aus dem Angebot
Die neuen Vorschriften sind Teil der Anti-Money-Laundering Regulation, kurz AMLR. Dieses Gesetz macht kurzen Prozess mit jeder Form von Anonymität im Kryptobereich. Exchanges, Banken und andere Finanzinstitute dürfen ab 2027 keine anonymen Accounts oder Wallets mehr unterstützen. Privacycoins wie Monero (XMR 238,99 €), Zcash (ZEC 36,73 €) und Dash verschwinden somit aus dem Angebot europäischer Anbieter.
Sogar Transaktionen mit sogenannten Self-Hosted-Wallets, die verdächtig sind, unterliegen zusätzlichen Kontrollen. Langfristig sollen alle Wallets über ein zentrales Register rückverfolgbar sein, das ab 2029 in Betrieb geht.
Neue Aufsichtsbehörde AMLA überwacht
Um sicherzustellen, dass sich alle an die Vorschriften halten, richtet die EU eine neue Behörde ein: AMLA. Diese wird direkt größere Kryptoanbieter überwachen. Unternehmen mit mehr als 20.000 Kunden oder über 50 Millionen € an jährlichen Transaktionen in einem Mitgliedstaat werden automatisch unter die Aufsicht gestellt.
In der ersten Phase werden mindestens 40 Parteien in der gesamten EU ausgewählt. AMLA wird dann prüfen, ob sie unter anderem die Echtzeitüberwachung, grenzüberschreitende Risikobewertungen und die verpflichtende KYC für alle Kunden einhalten.
Was müssen Nutzer jetzt tun?
Wer noch Privacycoins besitzt oder eine Plattform nutzt, die anonyme Wallets erlaubt, sollte sich rechtzeitig vorbereiten. Viele Anbieter werden ihre Richtlinien in den nächsten zwei Jahren deutlich anpassen. Die Wahl wird bald lauten: sich anpassen, europäische Nutzer blockieren oder den Dienst einstellen.
Unterdessen prüfen Experten Lösungen wie Zero-Knowledge-Proofs, mit denen Nutzer weiterhin ein gewisses Maß an Privatsphäre wahren können, ohne gegen das Gesetz zu verstoßen. Aber auch hier gelten Bedingungen: Die Anonymität muss im Notfall aufgehoben werden können.
Weitere Details zu den Vorschriften finden sich im AMLR-Handbuch des Europäischen Parlaments.